Kontrast bedeutet Gegensatz. In der Fotografie wird darunter meist der Unterschied in den Tonwerten der hellen und dunklen Bereichen eines Bildes verstanden. Darüber hinaus gibt es den Farbkontrast.

Gegensätzliche Farben erzeugen Spannung. Das kann Lebensfreude oder auch Aggressivität ausdrücken. Im Farbkreis nebeneinander liegende Farben wirken einfacher und stiller. Ähnliche Farben können eine harmonische und sanfte Stimmung vermitteln.

Nachstehende Gegenlichtaufnahme zeigt einen Bach an einem eher grauen Tag, als die Sonne kurzzeitig die Wolken durchbrach. In Capture One wurde das Bild so korrigiert, dass die Überbelichtung (rote Markierung) weitgehend beseitigt wurde.

Radiant Photo gibt dem Bild mit der automatischen Bildkorrektur leuchtende Farben und mehr helle Bereiche. Die Überbelichtungswarnung von Capture One (rot) zeigt deutlich, dass mehr hohe Tonwerte zu verzeichnen sind. Wird der Regler vom Superkontrast von 8 (Wert der 1 Klick Optimierung) auf den Maximalwert von 46 angehoben, wird das noch gravierender sichtbar. Die Fläche heller Bildbereiche wird größer.

In dunklen Bildbereiche (siehe umrandete Astgabel) sinkt der Tonwert dezent von 27 (Ausgangsbild) über 21 (1Klick Optimierung) auf 18 (max. Superkontrast)
Die Gegensätze zwischen hell und dunkel werden vergrößert ohne dass die Tiefen ganz verloren gehen.

Wie Radiant Photo bezüglich der Farben wirkt, wird in den nachstehenden Bildern verdeutlicht, die sich auf das Grün und Gelb konzentrieren, alle anderen Bildbereiche wurden – um nicht abzulenken – in Grautöne umgewandelt. Es ist jeweils das Ausgangsbild und das Bild mit der Maximaleinstellung vom Superkontrast zu sehen.

Die Sättigung (auch als Leuchtkraft, Intensität oder Farbreinheit bezeichnet) ist stark angehoben. Die Helligkeit der beiden Farben wurde vergrößert. Für Grün können z.B. Tonwerte von 66 (Ausgangsbild), 103 (1Klick Optimierung) und 123 (max. Superkontrast) gemessen werden.

Neben dem Superkontrast gibt es in Radiant Photo noch das Werkzeug Farbkontrast.

Der Regler Farbkontrast wirkt vor allem auf die Intensität der Farben, reduziert in dunklen Bereichen den Tonwert, lässt jedoch helle Bildpartien weitgehend unverändert. (Die Überbelichungswarnung ist im Vergleich zum Bild mit max. Superkontrast geringer ausgeprägt.) Die Veränderungen im Mitteltonbereich sind geringer.

Sowohl der Superkontrast als auch der Farbkontrast haben je nach Zielstellung ihre spezifischen Vorteile. Bei Landschaftsaufnahmen minimiere ich oft den Superkontrast, was natürlich von der Qualität des Ausgangsbildes abhängt. Geht es um die Darstellung möglichst vieler Details, wie beim Gefieder von Vögeln, ist die Wirkung des Superkontrasts unschlagbar.

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